Die Fahrzeugkontrolle vor dem Winter ist für die Verkehrssicherheit wichtig. Dunkelheit, Frost und individuelle Straßenverhältnisse können ansonsten das Risiko für Unfälle steigern. Auch Schäden am Kraftfahrzeug sind denkbar, wenn nicht rechtzeitig alle nötigen Maßnahmen ergriffen werden. Welche Schritte nötig sind, um Autos winterfest zu machen, verrät dieser Beitrag.
Wann ist der beste Zeitpunkt das Auto winterfest zu machen?
Weil es bereits im Herbst sehr kalt werden kann und sich die Straßenverhältnisse wetterbedingt ändern, lohnt sich ein Fahrzeug-Check zu Beginn der dunklen Jahreszeit. Kommt der erste Frost, ist es womöglich schon zu spät. Minusgrade können viele vernachlässigte Fahrzeugteile beschädigen.
Auto winterfest machen – was gehört dazu?
Um Pannen zu verhindern, sind vorbeugende Maßnahmen vor dem Winter elementar. Viele Fahrzeuge bleiben in den kalten Monaten liegen, weil sie von ihren Besitzern zu wenig Aufmerksamkeit erhalten haben. Diejenigen, die keine Zeit für einen gründlichen Check ihres Autos haben oder diesen lieber einem Profi überlassen, können bei Kfz-Werkstätten einen Wintercheck beauftragen. Vielerorts ist der Service relativ günstig und für unter 50 Euro zu haben. In derartigen Checks werden neben klassischen Erledigungen wie der Kontrolle des Motorölstandes auch die Wasserpumpe, Keilriemen und der Kühler kontrolliert.
Bei Feststellung eines Defekts, sollten die Kosten für die Reparatur allerdings kritisch geprüft werden, bevor die Arbeiten beginnen. Ein Preisvergleich ist immer ratsam. Zudem sollte vor dem Wintercheck mit der Werkstatt geklärt werden, wie sich diese bei Erkennen eines reparaturbedürftigen Teiles zu verhalten hat. Darf sie direkt reparieren und falls ja, bis zu welcher Summe, oder wird die Rücksprache mit dem Kunden gewünscht? Diese Fragen gilt es vorab am besten schriftlich zu beantworten. Sparpotenzial ergibt sich insbesondere bei der Beschaffung von Ersatzteilen. Es ist zwar wichtig, dass hochwertige Teile verbaut werden, die exakt zum Fahrzeugtyp passen. Aber der Kauf muss nicht zwangsläufig direkt über die Kfz-Werkstatt erfolgen. Bei seriösen Händlern lassen sich Produkte von namhaften Herstellern auch im Internet bestellen. Unter daparto.de sind Ersatzteile von rund 100 Händlern hinterlegt und eine spezifische Suchmaske erlaubt die gezielte Recherche inklusiv Preisvergleich. Mit Hilfe eines digitalen Fahrzeugkatalogs finden Verbraucher passende Teile für ihr Fahrzeug. Die Auswahl reicht von Bremsbelägen über Ölfilter bis Wischblätter.
Folgende Liste fasst die wichtigsten Aufgaben beim Wintercheck zusammen:
1. Frostschutz für die Scheibenwaschanlage
Streusalz, Matsch und Co. sorgen in den Wintermonaten zunehmend für schmutzige Scheiben. Das Wischwasser ist deshalb umso wichtiger. Wer jedoch nicht aufpasst, muss schon bald mit einem Defekt rechnen: Wird vergessen ein Frostschutzmittel unter das Scheibenwaschwasser zu mischen, gefrieren die Leitungen und die Anlage wird zerstört. Das kann teuer werden: Waschwasserpumpen kosten zwischen rund 30 und mehreren hundert Euro. Im Handel gibt es fertiges Wischwasser mit Frostschutz, um Käufern das Mischen abzunehmen.
Tipp: Scheibenwischer halten nicht ewig. Ist das Material spröde und die Wischleistung schlecht, hilft nur der Austausch.
2. Reifenwechsel, Reifendruck und Profilcheck
Wer bei winterlichen Straßenverhältnissen mit Sommerreifen fährt, riskiert nicht nur die eigene Sicherheit, sondern auch die der anderen Verkehrsteilnehmer. Aufgrund dieser Gefährdung sieht die Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) Strafen vor. Neben einem Bußgeld von mindestens 60 Euro müssen Autofahrer mit einem Punkt in Flensburg rechnen. Kommt es zu einer Gefährdung der Verkehrssicherheit, drohen 100 Euro Geldbuße. Eine kalendarische Winterreifenpflicht gibt es zwar nicht, aber sobald Schneeglätte, Schneematsch, Reif- und Eisglätte oder Glatteis herrschen, sind Winterreifen Pflicht. Trotz gesetzlicher Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimeter sind bei Winterreifen mindestens vier Millimeter ratsam. Die Kontrolle des Reifendrucks ist gleichermaßen Bestandteils des Checks.
3. Bremsencheck
Die Bremsen müssen zwar immer einwandfrei funktionieren, aber vor dem Winter schadet eine sorgfältige Kontrolle nicht. Eine Kfz-Werkstatt stellt fest, ob Bremsscheiben und Bremsbeläge in Ordnung sind.
4. Batterie-Check
Viele Autobatterien schwächeln unter Kälte. Ärgerlich, wenn das Auto aufgrund mangelnder Energie nicht mehr anspringt. Zum Vorbeugen, in der Kfz-Werkstatt testen lassen! Ist die Batterie nicht mehr stark genug, ist der Austausch vor dem Winter empfehlenswert. Batterien, die älter als drei Jahre sind, werden mit einer Thermo-Verpackung vor Minusgraden geschützt.
5. Ölstand, Kühl- und Bremsflüssigkeit
Mit dem Ölstab im Motorraum ist der Ölstand schnell und einfach gemessen. Bei Bedarf wird Öl nachgefüllt oder ein Ölwechselveranlasst. Schaum deutet auf einen fälligen Wechsel hin. Welches Öl erforderlich ist, lässt sich auf der Internetpräsenz des Schmierstoff- und Motorenöl-Herstellers unter liqui-moly.com klären. Im Ölwegweiser für Privatkunden gelingt die Motorenöl Suche spielend.
Damit das Kühlwasser im Kühler nicht einfriert und diesen beschädigt, muss ausreichend Frostschutzmittel vorhanden sein. Nicht weniger wichtig ist die Kontrolle der Bremsflüssigkeit. Ein Mangel führt im Ernstfall dazu, dass die Bremswirkung völlig ausbleibt.
6. Lichttest im Oktober – oft kostenlos
Auch die Kontrolle der Lichtanlage trägt maßgeblich zur Verkehrssicherheit bei. Mit dem Licht-Test jährlich im Oktober können sich Autofahrer einen praktischen Service zunutze machen. Die Verkehrssicherheitsaktion unter der Führung des Bundesverkehrsministeriums wird vom Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe e.V. (ZDK) und dem Deutsche Verkehrswacht e. V. initiiert. Was dabei getestet wird und welche Kfz-Werkstätten den Licht-Test anbieten, verrät der ZDK im Video:
7. Türen: Türschlösser und Türdichtungen
Sammelt sich im Türschloss Wasser, kann es bei Frost gefrieren und das Öffnen des Fahrzeugs unmöglich machen. Graphit-Pulverpflegt die Schlösser und verhindert das Vereisen. Die Verpackungen sind so gestaltet, dass die Dosierung komfortabel klappt. Türdichtungen leiden ebenfalls unter Kälte. Sie können bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt beim Öffnen der Türen brechen beziehungsweise reißen. Fettstifte halten das Material geschmeidig.
Tipp: Um während der Winterzeit auf möglichst alles vorbereitet zu sein, sollten ein Türschloss Enteiser, Eiskratzer und eine warme Decke für jeden Insassen parat liegen. Mit dem Zubehör lassen sich vereiste Türen öffnen, Scheiben von Eis befreien beziehungsweise Staus angenehmer überstehen.
Bilder 1 bis 4: Skitterphoto – kaboompics – qimono – fancycrave1 – via pixabay