Zündkerzenwechsel – Wann es an der Zeit ist sie zu wechseln

Zündkerzenwechsel kann man in der BMW Werkstatt des Vertrauens vornehmen lassen oder selbst machen. Aber erst mal muss man wissen, wann die Zündkerzen gewechselt werden müssen.

Wenn das Auto ruckelt, weil die Zündung aussetzt oder der Zylinder ganz aussetzt, sind vermutlich die Zündkerzen defekt. Der Motorlauf verändert sich in diesem Fall, die Leistung lässt nach. Erst wenn kein Funke gebildet werden kann, bemerkt man Fehlzündungen. In diesem Fall muss der Wagen zur Reparatur, er braucht neue Zündkerzen. Das sollte recht schnell geschehen, denn die Zündaussetzer sorgen dafür, dass unverbrannter Kraftstoff in den Katalysator gelangt. Das würde den Katalysator zerstören. Der auch ein deutlich höherer Kraftstoffverbrauch als gewöhnlich weist auf defekte Zündkerzen hin. Aber auch Verkrustungen und Ablagerungen an den Zündkerzenelektroden zeigen Defekte an.


Kurzstrecken zerstören Zündkerzen dauerhaft

Bei einem Ottomotor muss der Brennraum schnell auf hohe Temperaturen kommen: Etwa 400 Grad Celsius müssen hier herrschen.

Das brauchen die Zündkerzen, um sich frei zu brennen. Bei niedrigeren Temperaturen funktioniert das nicht. Fährt der Wagen nur kurze Strecken, wird der Motor also schlicht nicht warm genug. Die Temperaturen im Brennraum bleiben niedrig. An den Zündkerzen bilden sich Ablagerungen und Verkrustungen, die deutlich an ihrer weißen oder schwarzen Farbe zu erkennen sind. Eine „gesunde“ Zündkerze zeigt dagegen eine gleichmäßig rehbraune Färbung. Stellt man beim Fahren einen veränderten Motorlauf fest, sollten die Zündkerzen auf jeden Fall näher in Augenschein genommen werden!

Manchmal machen sich defekte Zündkerzen im Alltag aber auch gar nicht bemerkbar. Sie fallen häufig erst bei der Abgasuntersuchung auf. Denn defekte Zündkerzen sorgen eben auch dafür, dass die Abgaswerte komisch aussehen oder dass im Steuergerät eine Fehlermeldung erscheint. Ein weiteres unspezifisches Indiz für einen möglichen Defekt der Zündkerzen ist das Aufleuchten der Motorkontrollleuchte.

Zündkerzen regelmäßig wechseln nach Vorschrift

Man muss nicht warten, bis die Zündkerzen kaputt sind und sich das am Fahrverhalten und am Kraftstoffverbrauch bemerkbar macht. Nach jeweils 30.000 bis maximal 60.000 Kilometer sollten die Zündkerzen gewechselt werden. Die Empfehlungen der Hersteller gehen in eine ähnliche Richtung: Meist wird nahegelegt, die Zündkerzen einmal pro Jahr hinsichtlich der Funktionsfähigkeit zu untersuchen. Denn natürlich gibt es heute auch Zündkerzen, die deutlich länger halten und auch bei 100.000 Kilometern noch völlig in Ordnung sind. Nähere Angaben finden sich im Fahrzeughandbuch: Hier kann nachgelesen werden, wie oft die Zündkerzen gewechselt werden sollen.

Wer sich jetzt fragt, wie viele Zündkerzen überhaupt im Auto sitzen, kann ein bisschen rechnen: Beim Ottomotor kommt je Zylinder eine Zündkerze zum Einsatz. Motoren mit großen Einzelhubräumen sind allerdings häufig mit einer Doppelzündung ausgestattet. Die beiden Zündkerzen sollen dafür sorgen, dass die Verbrennung so homogen wie möglich abläuft. Mathematisch sieht das dann so aus: Vierzylindermotor x Doppelzündung = 8 Zündkerzen.

Welche Zündkerze für welchen Wagen?

Schaut man sich die verschiedenen Zündkerzen an, bemerkt man Unterschiede: Manche Zündkerzen haben einen Dichtring, andere sind konisch gebaut und haben keinen Dichtring. Das ist aber nur eine äußere Unterscheidung. Tatsächlich haben Zündkerzen noch weitere Eigenschaften, in denen sie sich unterscheiden. Und die muss man kennen, denn die Zündkerzen müssen zu den Anforderungen des Motors passen. Diese Unterschiede gibt es:

  • Steigung Zündkerzengewindes
  • Durchmesser des Gewindes
  • Zündkerzenlänge
  • Elektrodenwerkstoff
  • Anzahl der Elektroden
  • Wärmewert beziehungsweise
  • maximal Temperaturbelastbarkeit

Vor allem der Wärmewert ist wichtig. Denn Turbomotoren erreichen sehr viel höhere Temperaturen als Saugmotoren. Deshalb müssen die Zündkerzen bei diesen Motoren resistenter gegen Hitze sein. Umgekehrt können solche hitzeresistenten Zündkerzen aber nicht für Saugmotoren verbaut werden. Denn diese Motoren erreichen die hohen Temperaturen nicht, die zum Freibrennen nötig sind. Die Zündkerzen setzen dann Ablagerungen an und gehen kaputt.

Elektroden bestehen immer aus verschiedenen Werkstoffen

Was hat es nun mit dem Elektrodenwerkstoff auf sich? Üblicherweise werden Eisen-Nickel-Chrom-Legierungen verwendet. Aber inzwischen kommen auch Iridium und Platin sowie Silber zur Anwendung. Die Standardversion der Zündkerze hat eine Masse-Elektrode. Es gibt aber auch Zündkerzen mit mehreren Masse-Elektroden, also mit zwei bis vier Masse-Elektroden. In diesem Fall sucht sich der Zündfunke jeweils den günstigsten Weg. Verschleißt eine Elektrode, sucht sich der Strom einen Weg über eine andere Elektrode. Das ist also vorteilhaft. Die eigentliche Herausforderung besteht nun darin, die passende Zündkerze für den eigenen Wagen zu finden. Das ist nicht so einfach, denn jeder Hersteller benutzt andere Bezeichnungen für die Zündkerzentypen. Hilfe finden alle, die die Zündkerzen selbst wechseln wollen, in einer sogenannten Zündkerzentabelle. Diese Tabellen listen die gängigsten Fahrzeugtypen und die passenden Zündkerzen.

Wer gerne selbst am Auto bastelt und sowohl über Erfahrung als auch über Werkzeug verfügt, kann die Zündkerzen ohne Probleme selbst wechseln. Ansonsten ist der Besuch einer Fachwerkstatt ratsam.

Informationsquellen:

https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/verkehr-wann-sollte-man-die-zuendkerzen-wechseln-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-170925-99-199305

https://www.autodoc.de/autoteile/zundkerze-10251

https://www.autobild.de/artikel/zuendkerzen-wechseln-10507957.html