Winterreifen sind Ihre besten Freunde, wenn das Thermometer in den Minusbereich klettert. Ihre spezielle Konstruktion ermöglicht eine optimale Fahreigenschaft auf Eis und Schnee. Doch mit dem Frühlingsanbruch ist es an der Zeit, sie gegen Sommerreifen zu tauschen. Der Wechsel von Winter- zu Sommerreifen ist ein wesentlicher Schritt, um die Straßensicherheit zu gewährleisten und gleichzeitig die Lebensdauer Ihrer Reifen zu verlängern.
Der ideale Zeitpunkt für den Reifenwechsel
In Deutschland ist es gesetzlich vorgeschrieben, bei winterlichen Straßenverhältnissen Winterreifen zu verwenden. Diese Regelung, bekannt als situative Winterreifenpflicht, ist Teil der Straßenverkehrsordnung. Ein Verstoß gegen diese Regel kann mit einem Bußgeld zwischen 60 und 120 Euro sowie einem Punkt in Flensburg geahndet werden. Wann der perfekte Moment für den Reifenwechsel gekommen ist, hängt von den jeweiligen Wetterbedingungen ab, doch eine allgemeine Faustregel lautet: „Von O bis O – von Oktober bis Ostern“. Wenn die Temperaturen stetig über sieben Grad Celsius liegen, ist es Zeit, Ihre Reifen zu wechseln. Um den Wechsel zu erleichtern, ist eine rechtzeitige Terminvereinbarung mit Ihrer Werkstatt empfehlenswert.
Warum der Wechsel wichtig ist
Der Wechsel von Winter- zu Sommerreifen ist nicht nur eine Frage der gesetzlichen Vorschrift, sondern dient vor allem Ihrer Sicherheit. Winterreifen sind aufgrund ihrer weichen Gummimischung und speziellen Konstruktion für den Winterbetrieb optimiert, während Sommerreifen mit ihrer härteren Gummimischung für wärmeres Wetter ausgelegt sind. Sie bieten deutlich kürzere Bremswege, verbesserte Handling-Eigenschaften, weniger Kraftstoffverbrauch und eine höhere Geschwindigkeitsstabilität auf trockenen Straßen. Zudem trägt der rechtzeitige Reifenwechsel zu einer längeren Lebensdauer der Reifen bei und schützt so auch Ihren Geldbeutel.
Das Alter der Winterreifen
Abgesehen von saisonalen Gründen kann auch der Zustand Ihrer Reifen einen Wechsel notwendig machen. Abnutzungserscheinungen sind ein klarer Indikator dafür, dass es Zeit für einen neuen Satz Reifen ist. Die gesetzlich vorgeschriebene Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern sollte dabei immer eingehalten werden, obwohl Experten empfehlen, die Reifen bereits früher zu wechseln, um optimale Sicherheitseigenschaften zu gewährleisten.
Der Reifenwechsel in der Werkstatt
Sie haben die Wahl, den Reifenwechsel selbst vorzunehmen oder diesen Service einer Werkstatt zu überlassen. Eine Werkstatt bietet dabei einige Vorteile: Sie müssen sich nicht selbst mit dem Reifenwechsel abmühen und können sicher sein, dass die Arbeit fachgerecht durchgeführt wird. Die Kosten für den Reifenwechsel sind im Vergleich zu den Risiken und dem Aufwand eines selbst durchgeführten Reifenwechsels gering.
Ratgeber Reifenwechsel: Darauf sollte man achten:
Prüfen des Reifenalters: Ein entscheidender Faktor
Reifen sind zwar robust, aber nicht unverwüstlich. Ihre Lebensdauer kann durch verschiedene äußere Bedingungen wie extreme Temperaturen beeinträchtigt werden. Es ist daher ratsam, das Alter Ihrer Reifen vor dem Wechsel zu überprüfen. Nach sechs bis acht Jahren sollten Reifen ausgetauscht werden, unabhängig von ihrem aktuellen Zustand. Die vierstellige DOT-Nummer an der Reifenflanke hilft Ihnen dabei, das Herstellungsdatum Ihrer Reifen zu ermitteln.
Der richtige Umgang mit dem Wagenheber
Beim Reifenwechsel ist die korrekte Positionierung des Wagenhebers entscheidend, um Unfälle zu vermeiden. Achten Sie darauf, dass der Untergrund eben und fest ist. Der Wagenheber sollte an der dafür vorgesehenen Stelle angesetzt und nicht verkantet werden, um eine sichere Anhebung Ihres Fahrzeugs zu gewährleisten.
Beseitigung von Unwuchten
Unwuchten in den Rädern können zu ungleichmäßigem Abrieb und negativen Auswirkungen auf das Fahrverhalten führen. Nutzen Sie den Reifenwechsel als Gelegenheit, Ihre Räder professionell auswuchten zu lassen. Dies nicht nur die Fahreigenschaften, sondern auch die Lebensdauer Ihrer Reifen.
Aufspüren von Beschädigungen
Bei einem selbst durchgeführten Reifenwechsel sollten Sie Ihre Reifen vor der Einlagerung gründlich auf Beschädigungen überprüfen. Entfernen Sie Fremdkörper aus dem Profil und achten Sie auf Risse oder andere Auffälligkeiten, die die Sicherheit beeinträchtigen könnten.
Durchwechseln der Reifen
Beim Wechseln der Reifen sollten Sie die Gelegenheit nutzen, die Positionen der Reifen zu tauschen, um einen gleichmäßigen Abrieb zu fördern. Die spezifische Vorgehensweise hängt vom Antrieb Ihres Fahrzeugs ab. Markieren Sie die Position der Reifen beim Demontieren, um beim nächsten Wechsel den Überblick zu behalten.
Korrekte Reifenmontage
Die korrekte Montage der Reifen ist unerlässlich für Ihre Sicherheit. Achten Sie darauf, dass die Radschrauben mit dem vorgeschriebenen Drehmoment angezogen werden und überprüfen Sie den Sitz der Schrauben nach den ersten gefahrenen Kilometern erneut.
Luftdruckkontrolle nach dem Reifenwechsel
Der korrekte Luftdruck ist entscheidend für gute Fahreigenschaften und einen geringeren Spritverbrauch. Überprüfen Sie den Luftdruck nach dem Reifenwechsel und passen Sie ihn gegebenenfalls an.
Richtige Lagerung der Reifen
Die sachgerechte Lagerung Ihrer Reifen verlängert ihre Lebensdauer und erhält ihre Qualität. Ein konstant temperierter, trockener und dunkler Ort ist ideal für die Lagerung Ihrer Reifen.
Fahrweise und Reifenhaltbarkeit
Ihre Fahrweise hat einen direkten Einfluss auf die Haltbarkeit Ihrer Reifen. Vermeiden Sie abruptes Bremsen und rasante Starts, um den Abrieb Ihrer Reifen zu minimieren.
Selbst ist der Fahrer: Reifenwechsel in Eigenregie
Mit dem richtigen Werkzeug und ein wenig Geschick können Sie den Reifenwechsel selbst durchführen. Ein Blick in die Bedienungsanleitung Ihres Autos gibt Ihnen wertvolle Hinweise für den sicheren Reifenwechsel.
Kosten eines professionellen Reifenwechsels
Sollten Sie sich gegen den Reifenwechsel in Eigenregie entscheiden, beginnen die Preise für einen professionellen Reifenwechsel in der Regel bei 20 Euro, ohne Einlagerung der Reifen.
- Überprüfen des Reifenalters und Austausch nach sechs bis acht Jahren.
- Korrekte Positionierung des Wagenhebers auf einem festen und ebenen Untergrund.
- Beseitigung von Unwuchten für verbesserte Fahreigenschaften und längere Reifenlebensdauer.
- Überprüfung und Reinigung der Reifen auf Beschädigungen vor der Einlagerung.
- Durchwechseln der Reifen zur Förderung eines gleichmäßigen Abriebs.
- Korrekte Montage und Nachziehen der Radschrauben mit dem vorgeschriebenen Drehmoment.
- Kontrolle und Anpassung des Luftdrucks nach dem Reifenwechsel.
- Sachgerechte Lagerung der Reifen an einem temperierten, trockenen und dunklen Ort.
- Vermeidung abrupter Fahrmanöver zur Minimierung des Reifenabriebs.
- Möglichkeit des selbst durchgeführten Reifenwechsels mit dem richtigen Werkzeug.
- Kosten eines professionellen Reifenwechsels ab 20 Euro ohne Einlagerung der Reifen.
Anleitung und Tipps zum Reifenwechsel
Anleitung zum Reifenwechsel: Schritt für Schritt sicher durchführen
Der Reifenwechsel ist ein wesentlicher Bestandteil der Fahrzeugwartung, der die Sicherheit auf der Straße gewährleistet. Hier eine detaillierte Anleitung, wie Sie den Reifenwechsel korrekt und sicher durchführen können.
1. Vorbereitung
- Überprüfen des Reifenalters: Überprüfen Sie das Alter Ihrer Reifen anhand der DOT-Nummer, um sicherzustellen, dass sie nicht älter als sechs bis acht Jahre sind.
- Werkzeug bereitlegen: Stellen Sie sicher, dass Sie alle benötigten Werkzeuge zur Hand haben: Wagenheber, Radkreuz, Drehmomentschlüssel und Arbeitshandschuhe.
2. Aufbocken des Fahrzeugs
- Positionieren des Wagenhebers: Wählen Sie einen festen und ebenen Untergrund und positionieren Sie den Wagenheber an der dafür vorgesehenen Stelle Ihres Fahrzeugs.
3. Demontage der Reifen
- Lösen der Radschrauben: Lösen Sie die Radschrauben mit dem Radkreuz, bevor Sie das Fahrzeug komplett aufbocken.
- Aufbocken: Heben Sie das Fahrzeug an, bis die Reifen den Boden nicht mehr berühren.
- Entfernen der Radschrauben und des Reifens: Nehmen Sie die Radschrauben ganz ab und nehmen Sie den Reifen ab.
4. Inspektion und Vorbereitung des neuen Reifens
- Überprüfung auf Beschädigungen: Überprüfen Sie die abgenommenen Reifen auf Beschädigungen und entfernen Sie Fremdkörper aus dem Profil.
- Beseitigung von Unwuchten: Lassen Sie Unwuchten vom Fachmann beseitigen, um die Lebensdauer der Reifen zu verlängern und die Fahreigenschaften zu verbessern.
5. Montage des neuen Reifens
- Anbringen des neuen Reifens: Setzen Sie den neuen Reifen auf die Radnabe und ziehen Sie die Radschrauben handfest an.
- Absenken des Fahrzeugs: Senken Sie das Fahrzeug ab, bis der Reifen Bodenkontakt hat, und ziehen Sie die Radschrauben mit dem Drehmomentschlüssel auf das vorgeschriebene Drehmoment fest.
6. Nach dem Reifenwechsel
- Luftdruck prüfen und anpassen: Überprüfen Sie den Luftdruck des neuen Reifens und passen Sie ihn gegebenenfalls an die Herstellerangaben an.
- Testfahrt: Machen Sie eine kurze Testfahrt, um sicherzustellen, dass alles korrekt montiert ist und das Fahrzeug einwandfrei fährt.
7. Einlagerung der alten Reifen
- Reinigen und Lagern der alten Reifen: Reinigen Sie die alten Reifen und lagern Sie sie an einem temperierten, trockenen und dunklen Ort ein, um ihre Lebensdauer zu verlängern.
8. Fahrweise anpassen
- Vorsichtige Fahrweise: Vermeiden Sie abrupte Fahrmanöver, die zu einem erhöhten Reifenabrieb führen können, und fahren Sie vorausschauend, um die Lebensdauer Ihrer neuen Reifen zu verlängern.
9. Kosten für den professionellen Reifenwechsel
- Falls Sie sich für einen professionellen Reifenwechsel entscheiden, beginnen die Kosten in der Regel bei 20 Euro ohne Einlagerung der Reifen.
Durch Befolgen dieser Anleitung können Sie sicherstellen, dass Ihr Reifenwechsel korrekt und sicher durchgeführt wird, ob Sie ihn selbst durchführen oder einem Profi anvertrauen.